Race Reacp - Ironman Thun 2025
- comettap
- vor 50 Minuten
- 2 Min. Lesezeit
Nach einer starken ersten Saisonhälfte mit zwei Top-10-Platzierungen und einem Sieg war ich besonders motiviert für meinen Heimwettkampf in Thun. Doch die Vorbereitung verlief anders als geplant: Eine Knieverletzung bremste mich aus, wodurch ich nur wenige Laufkilometer absolvieren konnte. Kurz vor dem Rennen kam ein Magen-Darm-Infekt hinzu. Bis kurz vor dem Start war unklar, ob ich überhaupt starten könnte. Mein Heimrennen wollte ich jedoch auf keinen Fall verpassen! Ich wusste, dass all die Trainingsstunden seit letztem Jahr mir zugutekommen würden, auch wenn die Vorbereitung alles andere als ideal war.
Am Sonntag früh stand ich an der Startlinie, umgeben von rund 30 Profi-Athleten und über 1’600 Altersklassen-Athleten. Die Unsicherheit, wie mein Körper die Belastung verkraften würde, war spürbar.
🏊Der Schwimmstart verlief gut: Ich schwamm die erste Hälfte der 3,8 km für meine Verhältnisse schnell und hielt mich lange in der Spitzengruppe. Doch der Athlet vor mir verlor den Anschluss an die Gruppe und trotz aller Anstrengung konnte ich die entstandene Lücke nicht schliessen. Die restliche Strecke musste ich allein schwimmen und kam als 13. aus dem Wasser.
🚴♂️Auf dem Rad formierte sich eine kleine, harmonierende Gruppe in den ersten 50 Kilometern. Wir hielten das Tempo hoch, holten einige Athleten ein, die aus der Spitzengruppe gefallen waren und setzten die Fahrt als Fünfergruppe fort. Auf der zweiten Runde machten sich jedoch die Nachwirkungen des Infekts bemerkbar: Meine Beine fühlten sich leer und schwer an, und die Führungsarbeit blieb an drei Athleten hängen, während zwei andere sich ausruhten und dann attackierten. Ich musste viel Energie investieren, um dranzubleiben. Mit einer Radzeit von 4h 30 min über 180 km und 2’200 Hm (Ø 40 km/h) bin ich dennoch zufrieden.
🏃Die ersten Laufkilometer fühlten sich gut an, doch die Beine schmerzten weiterhin. Ich wusste, dass der Marathon ein harter Kampf werden würde. Mein Mantra war klar: weiterlaufen, keine Gehpausen. Anfangs hielt ich ein solides Tempo und durfte weiterhin von einer Top-10-Platzierung träumen. Ab km 33 wurde es zunehmend schwer und bis km 38 spürte ich jeden Muskel. Doch die zahlreichen Fans, meine Familie und Freunde an der Strecke halfen mir, die schweren Kilometer durchzustehen. Am Ende konnte ich das Tempo nochmals steigern und überquerte als drittbester Schweizer nach 8h 30 min 54 sek auf Rang 13 die Ziellinie.
Trotz suboptimaler Vorbereitung erzielte ich erneut eine persönliche Bestleistung. Ein Beweis dafür, wie sehr ich mich in dieser Saison weiterentwickelt habe. Heute, am Tag nach dem Rennen, schmerzt jede Faser meines Körpers. Doch die Freude und Genugtuung, diese Herausforderung vor Freunden und Familie gemeistert zu haben, macht alles erträglich. Nach diesen Strapazen geniesse ich nun zwei Wochen Pause, Zeit für die Dinge, die im Trainingsalltag keinen Platz haben, und um meinem Körper die nötige Ruhe zu geben.


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